Am 7. Juni fand zum sechsten Mal die Lange Nacht der Ideen 2021 – dieses Jahr unter der Überschrift WIE BALD IST MORGEN? statt, wo die KulturGutRetter ihr Projekt unter dem Thema „KulturGutRetter im Einsatz – Demonstration einer Notfallrettung“ präsentierten.
Das Deutsche Archäologische Institut öffnete digital seine Pforten, um Einblicke in die Arbeit des Projektes „KulturGutRetter (KGR) – Ein Mechanismus zur schnellen Hilfe für Kulturerbe in Krisensituationen“ zu geben. Krisen in der Vergangenheit, wie etwa Erdbeben, Hochwasser und Brände haben gezeigt, wie schnell kulturelles Erbe in Gefahr geraten kann. Auch die Folgen des Klimawandels mit seinen sehr unterschiedlichen lokalen Auswirkungen bringt ein breites Spektrum der Bedrohung des kulturellen Erbes der Vergangenheit mit sich. Um das kulturelle Erbe in Zukunft in allen Phasen einer Krise wirksam und nachhaltig zu schützen und zu erhalten, wird derzeit am Deutschen Archäologischen Institut gemeinsam mit Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) und Technischem Hilfswerk (THW) der KulturGutRetter-Mechanismus entwickelt. In dem Beitrag zur Langen Nacht der Ideen demonstrierten die KulturGutRetter ganz praktisch, wie ein zukünftiger Einsatz ablaufen könnte.
Lange Nacht der Ideen 2021
Die sechste Lange Nacht der Ideen fand unter der Überschrift „WIE BALD IST MORGEN?“ statt, wo eine Vielzahl von Akteuren innovative Projekte, Initiativen und Ideen präsentierten und so einen Einblick gaben, wie Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik aussieht, wenn sie in die Tat umgesetzt wird. Dabei stellten sich die Veranstalter etwa Fragen, wie „Was bedeutet Erinnern – in der Zukunft? Wie sieht die Schule der Zukunft aus? Und was haben Kunst und Klima miteinander zu tun? Und wie retten wir Kulturgut in den Krisen von morgen? “ Insbesonders auf letztere Frage hatten die Fachleute des DAI eine Antwort, als sie aus dem KulturGutRetter-Projekt berichteten.
Während der Konferenz „#MenschenBewegen2021„, diskutierte die DAI-Präsidentin Friederike Fless mit weiteren Teilnehmenden die Ergebnisse des vorangegangenen Barcamps „#Divers. #Digital. #Nachhaltig„.
Danach wurde auf der Live-Seite des Deutschen Archäologischen Instituts der Videobeitrag „Die KulturGutRetter im Einsatz“ präsentiert. In ihm wird gezeigt wie der Einsatz der KGR im Falle eines Erdbebens aussehen könnte.
Im Anschluss fand auf menschenbewegen2021.de das Hauptprogramm statt, in welchem aus dem dortigen Studio live zu allen Teilnehmenden geschaltet wurde. Um 21:38 Uhr wurde dann schließlich live aus dem DAI gesendet. In einem Interview mit Dr. Katja Piesker und Christoph Rogalla von Bieberstein erfuhren die Zuschauer mehr über das Projekt und erlebten die Demonstration der eigens am Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) entwickelten Modultische zur Notversorgung von gerettetem Kulturgut.
Im Livebeitrag sprechen Dr. Dipl.-Ing. Katja Piesker (Direktorin des Architekturreferats, DAI) und Christoph Rogalla von Bieberstein (Projektkoordinator KulturGutRetter, DAI) über die Arbeit der KulturGutRetter (Beitrag ab Minute 02:05:15)
Die KulturGutRetter
Um das kulturelle Erbe in allen Phasen einer Krise wirksam und nachhaltig zu schützen und zu erhalten, sind gut aufbereitete und schnell verfügbare digitale Informationen ebenso wie gut ausgebildete und handlungssichere Entscheidungsträger unabdingbare Voraussetzung. Derzeit fehlt es in Deutschland noch an einem Mechanismus, um auf dem Höhepunkt einer Krise weltweit Unterstützung leisten zu können. Im Jahr 2019 wurde daher das Projekt „KulturGutRetter (KGR) – Ein Mechanismus zur schnellen Hilfe für Kulturerbe in Krisensituationen“ gestartet.
Zu den anstehenden Aufgaben gehören die Konzeption und Umsetzung weiterer Rettungsmodule im Hinblick auf das mobile und das immobile Kulturerbe, die Einbindung des Mechanismus in bestehende logistische Abläufe sowie die Erprobung von Abläufen mit konkreten Projekten vor Ort.
Titelbild: KulturGutRetter im Einsatz, Animation | InfografikPro, DAI.